Vertrauen hat in meinem Berufsleben auf vielfältige Weise eine Rolle gespielt. Als Unternehmer ist es stets mein Ziel, das Vertrauen meiner Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig brauche ich jeden Tag das Vertrauen meiner Mitarbeiter. Besonders im direkten Kontakt. Wenn man sich gegenüber sitzt. Wenn alle Fakten zu einem Projekt auf dem Tisch liegen, kommt es darauf an, dass sich die Gesprächspartner vertrauen. Nur wenn gegenseitiges Vertrauen da ist – so meine Lebenserfahrung – kann wirklich etwas Neues, Großes entstehen. Wo es am Vertrauen mangelt, da kommt es früher oder später zu einem Stillstand.
Vertrauen bewahrt vor Fehlentscheidungen
In den letzten Jahren habe ich mehr und mehr gelernt auf mein Bauchgefühl zu hören. So schildere ich es oft auch anderen vertrauten Gesprächspartnern im Dialog. Ich bin feinfühliger geworden, wenn es darum geht, ob ein Projekt, ein Kundenkontakt, sich in die richtige Richtung bewegt. Auch im Personalbereich muss ich ja immer wieder Entscheidungen treffen. Auch hier will ich immer besser „hören“, welche Entwicklungen ich wirklich will. Welche Entscheidungen für mich und mein Unternehmen wirklich dran sind. Ich mache damit gute Erfahrungen und werde oft bewahrt vor Fehlentscheidungen.
Vertrauen braucht loslassen
Tja, für diese Bewahrung bin ich dankbar geworden. Immer mehr in den letzten Jahren. Ich konnte erleben, dass es gut für mich war, wenn ich bei Projekten und Menschen loslasse, statt festzuhalten, was mir eigentlich langfristig schadet. Auf diesem Weg bin ich bestimmt noch nicht an einem Ziel angekommen. Aber ich genieße die Auswirkungen davon. Eigentlich ist es für einen Unternehmer ja unheimlich wichtig, alles stets unter Kontrolle zu haben. Die relevanten Kennzahlen zu kennen. Über den aktuellen Projektstand informiert zu sein. An allen Fronten in der vordersten Reihe zu stehen. Vertrauen bedeutet für mich hier, wann immer möglich auszuscheren. Loszulassen und abzulegen, was mich in Beschlag nimmt und über die Maßen fordert.
Vertrauen schenken
Ganz praktisch kann ich das veranschaulichen: Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, am Abend die Ereignisse des Tages festzuhalten, indem ich mir diese aufzeichne. Gleichzeitig lasse ich diese Erfahrungen in einem stillen Gebet auch wieder los. Ich gebe sie ab zu dem, dem ich meine Geschicke anvertraut habe. Dem ich Vertrauen geschenkt habe. Dieses Vertrauen und diese Form des Abgebens und Loslassens macht mich nicht gleich zu einem besseren Menschen. Auch will ich dadurch keine Fehler vertuschen. Nein, ich will damit mein Vertrauen ausdrucken. Mein Vertrauen, dass ich in meinem Tun und Lassen geborgen bin in Gottes Hand. Das da einer ist, der über mich wacht und alle Möglichkeiten hat, meine Sinne, Gedanken und Entscheidungen zu lenken.
Herzliche Grüße aus der Lebensarbeitswelt von
Markus Menzinger
Geschäftsführer der Office Group