Aktivismus-Falle

Acht geben vor der Aktivismus-Falle

30. Juni 2025

Warum Du durch mehr Handeln im Berufsalltag oft schlechtere Ergebnisse erzielst

Im ersten Teil unserer Serie haben wir beleuchtet, warum das Multitasking-Märchen unsere Produktivität sabotiert und stattdessen die Kraft der Fokussierung betont. Doch selbst wenn wir uns auf eine einzige Aufgabe konzentrieren, lauern andere Fallen. Oft verwechseln wir hektischen Aktionismus mit echter Produktivität und verfallen dem, was ich die „Aktivismus-Falle“ nenne. Wir glauben fälschlicherweise, dass mehr Aktivität automatisch zu besseren Ergebnissen führt. Die Realität sieht jedoch oft anders aus.

Sarah im Hamsterrad der Geschäftigkeit

Nehmen wir als Beispiel dafür Sarah. Sie ist eine Managerin, deren Kalender überquillt. Ihr Posteingang ist ein Schlachtfeld, und sie hetzt von Live-Meeting zu Meeting, um scheinbar unzählige To-Do-Listen abzuarbeiten. Sie ist ständig in Bewegung, beantwortet Hunderte von E-Mails täglich und ist überzeugt, dass sie durch diese pausenlose Aktivität maximal produktiv ist. Doch am Ende des Tages ist Sarah erschöpft, und das Gefühl, wirklich etwas Bedeutendes bewegt zu haben, fehlt. Ihre Bemühungen sind wie ein Hamsterrad: viel Bewegung, wenig Fortschritt. Sarah steckt in der Aktivismus-Falle fest, einem Zustand, in dem äußere Geschäftigkeit die innere Leere überdeckt. Wie könnte für Sarah eine gute und weise Lösung aussehen?

„Himmel regiert die Erde“: Die innere Ursache unserer äußeren Realität

Das Prinzip „Himmel regiert die Erde“ ist eine tiefe Weisheit, die uns der amerikanische Philosoph Neville Goddard lehrt. Es besagt, dass unsere innere Welt – unser Bewusstsein, unsere Gedanken, unsere Überzeugungen und Gefühle – die eigentliche Ursache unserer äußeren Realität ist. Die äußere Welt ist lediglich die Wirkung, ein Spiegel dessen, was wir in unserem Inneren angenommen und als wahr akzeptiert haben. Wir können nicht über die Grenzen unseres eigenen Selbstbildes hinauswachsen. Unser Leben spiegelt wider, was wir innerlich für uns selbst akzeptieren. Wenn wir also in der Aktivismus-Falle stecken, ist dies oft ein Symptom einer inneren Haltung, die glaubt, durch ständigen äußeren Kampf etwas erreichen zu müssen, anstatt durch bewusste innere Ausrichtung zu schöpfen.

Der Gärtner vs. der Waldarbeiter: Kultivieren statt Aktivismus

Um das Prinzip „Himmel regiert die Erde“ greifbarer zu machen, stellen Sie sich zwei Visualisierungen vor: die des Gärtners und die des Waldarbeiters. Der Gärtner bereitet den Boden vor, sät Samen, pflegt die heran gewachsenen Pflanzen geduldig und schafft die optimalen Bedingungen für Wachstum. Er kultiviert das Leben und weiß, dass der äußere Ertrag eine Folge der inneren Fürsorge ist. Der Waldarbeiter hingegen geht mit der Kettensäge in den Wald und kämpft sich mühsam durch das Dickicht. Er schneidet, fällt Bäume und kämpft gegen viele verschiedene Hindernisse, aber ohne eine übergeordnete Vision oder eine tiefere Verbindung zum Ökosystem.

Die Aktivismus-Falle ist das Verhalten des Waldarbeiters: ständiges, oft zielloses Hacken und Kämpfen gegen äußere Umstände, ohne die Wurzeln der Probleme zu erkennen. Wahre Produktivität hingegen ist wie das Wirken eines Gärtners: Sie beginnt mit dem Kultivieren des Inneren und der bewussten Gestaltung der unsichtbaren Ursachen.

Die Entdeckung der produktiven Pause: Qualität durch Reflexion

Wir tendieren dazu, Probleme durch noch mehr Aktionen lösen zu wollen. Noch mehr telefonieren, noch mehr E-Mails schreiben, noch mehr in Bewegung sein. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich: Die eigentliche Lösung liegt oft im bewussten Innehalten, in der Ruhe und im Nachdenken. Das ist auch einer der Kernpunkte unserer Philosophie bei der Office Group mit dem “Kick-In” zum Start der Projekte. (Davon habe ich im ersten Beitrag der Serie berichtet). 

Um aus dem Hamsterrad der Geschäftigkeit auszubrechen und die Kraft der bewussten Schöpfung zu nutzen, integrieren Sie diese Strategien doch in Ihren Alltag. Hier habe ich einige praktische Umsetzungstipps für Sie zusammengestellt.

Praktische Strategien gegen die Aktivismus-Falle

Hier ein paar praxisnahe Strategien, die ich aus den Impulsen von Focus Tiger übernommen habe und die sich in meinem Alltag als äußerst wirkungsvoll erwiesen haben:

1.  Das Aktivismus-Audit: Unterscheiden Sie zwischen produktivem und neurotischem Handeln. Führen Sie ein Tage- oder ein Wochen-Buch über Ihre Aktivitäten. Fragen Sie sich bei jeder Aufgabe: Trägt dies wirklich zu meinem gewünschten Ergebnis bei und ist es aus einer inneren Klarheit geboren (produktives Handeln), oder tue ich es nur, um beschäftigt zu sein, Angst zu vermeiden oder einer äußeren Erwartung zu entsprechen (neurotisches Handeln)? Erkennen Sie Muster, die Sie in der Aktivismus-Falle halten.

2. Der „Pause-Button“ für wichtige Entscheidungen: Bevor Sie eine große Entscheidung treffen oder in Aktion treten, legen Sie bewusst eine „Denkpause“ ein. Nutzen Sie diese Zeit, um sich nach innen zu wenden und zu fühlen: „Stimmt das mit dem überein, wofür wir als Team oder Unternehmen stehen und bekannt sind? Fühlt sich diese Lösung für die Mitarbeitenden gut an?“. Dieses Innehalten fördert nicht nur bessere Entscheidungen, sondern auch einen Prozess der Selbstreflexion und stärkt den Zusammenhalt im Team.

3. Das Energie-Mapping: Was gibt Energie, was raubt sie?. Erstellen Sie eine Liste Ihrer täglichen Aufgaben und markieren Sie diese mit einem (+) für „gibt Energie“ oder einem (-) für „raubt Energie“. Schauen Sie dann, ob Sie Muster erkennen und versuchen Sie, die „Energie-Vampire“ zu minimieren und die „Energiequellen“ zu maximieren. Dies hilft Ihnen, Ihre Kraft aktiv zu nutzen und nicht nur passiv wahrzunehmen, was um Sie herum passiert.

Die Aktivismus-Falle ist verlockend, weil sie uns das Gefühl gibt, Kontrolle zu haben. Doch diese Falle führt uns weg von wirksamer Umsetzung und wahrer Schöpfung. Ich glaube, die wirksame Kraft liegt in der bewussten Gestaltung des Inneren, die sich dann im Außen manifestiert. Denken Sie daran: Das Leben ist wie ein Echo. Es antwortet auf das, was Sie aussenden, nicht auf das, was Sie hoffen oder erbeten, sondern auf das, was Sie sind.

Zum Schluss als Bonus noch ein Tipp für den Wochen-Fokus:

Führen Sie doch in dieser Woche mal einen kleine Aktivismus-Check durch. Identifizieren Sie mindestens drei Ihrer Tätigkeiten, die Sie nur aus „Aktivismus“ oder Gewohnheit tun, ohne echten Mehrwert. Versuchen Sie, diese zu reduzieren oder durch eine bewusste Pause zu ersetzen. Beobachten Sie, wie sich Ihr innerer Zustand und Ihre äußeren Ergebnisse sich verändern. Teilen Sie mir gerne Ihre Erfahrungen mit.

Herzliche Grüße von

Markus Menzinger
Gründer und Geschäftsführender
Gesellschafter der Office Group

Alles. Greift. Ineinander

M. MENZINGER & V. TIBBE

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